Umgestaltung Bahnhof Roisdorf
Der Bahnhof Roisdorf ist Mobilitätszentrum und Verkehrsknoten im Süden der Stadt Bornheim. Er liegt in der Ortschaft Roisdorf, die rund 6.000 Einwohner hat, nahe der Grenze zur Gemeinde Alfter.
Als wichtiger Pendlerbahnhof wird er gegenwärtig von zwei Regionalbahnlinien angefahren: Die Linie RB 26 „Mittelrheinbahn“ verkehrt im Stundentakt zwischen Köln, Bonn, Koblenz und Mainz. Die Linie RB 48 „Rhein-Wupper-Bahn“ verbindet Wuppertal, Leverkusen, Köln und Bonn ebenfalls im Stundentakt. Zu Hauptverkehrszeiten besteht durch Verstärkerfahrten zwischen Köln und Bonn ein 20-Minuten-Takt. Zudem wird der Bahnhof von vier Buslinien und dem Anrufsammeltaxi angefahren. Dadurch erreicht man von dort aus sowohl die Vorgebirgs- als auch die Rheinorte der Stadt Bornheim.
Die attraktive verkehrliche Situation spiegelt sich jedoch noch nicht im städtebaulichen Umfeld und in der technisch-funktionalen Ausstattung des Bahnhofs und seines Umfelds wider. Es mangelt an barrierefreien Zugängen sowie Fahrrad- und Pkw-Stellplätzen. Bahnsteige und Fußgängertunnel sind sanierungsbedürftig. So entsprechen der Bahnhof und sein direktes Umfeld nicht mehr den heutigen Ansprüchen an einen Mobilitätsstandort und der Sanierungsbedarf ist hoch.
Deshalb hat der Rat der Stadt Bornheim beschlossen, einen umfangreichen Prozess zur Bürgerbeteiligung durchzuführen – mit dem Ziel, Ideen und Maßnahmen zur funktionalen und gestalterischen Aufwertung des Bahnhofs und seines Umfelds zu entwickeln. Zunächst fand im Herbst 2017 eine Begehung des Bahnhofs Roisdorf mit Akteuren und Politikern statt, der ein Experten-Workshop folgte. Im April 2018 lud die Stadtverwaltung dann zur „Bürgerwerkstatt“ ein, bei der Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen zum Verkehr und zur Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes einbringen konnten.
Im Rahmen der "Informationsveranstaltung über die Ergebnisse der Bürgerwerkstatt Bahnhof Roisdorf" am 28.05.2019 wurden die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt und anschließend diskutiert (s. Entwicklungsperspektiven Bahnhof Roisdorf).
Der Bahnhof Roisdorf wurde im Jahr 2020 in die Modernisierungsoffensive 3 (MOF 3) des Zweckverbandes go.Rheinland aufgenommen um barrierefreie Zugänge zum Bahnsteig zu ermöglichen sowie die Ausstattung der Bahnanlagen zu ertüchtigen. Im Zuge der Neugestaltung der Bahnhofsanlage wird auch langfristig der Bau eines zweiten Mittelbahnsteigs avisiert.
Um die Planungen zur barrierefreien Erschließung und einer Mobilstation am Bahnhof Roisdorf weiter verfolgen zu können, wurde seitens der Stadt Bornheim zunächst eine Machbarkeitstudie zur technischen Planung der Bahnanlagen sowie zur barrierefreien Zuwegung zu den Bahnsteigen erstellt (s. Technische Machbarkeitsstudie).
Grundsätzlich ist sicherzustellen, dass ein barrierefreier Zugang zum einen von der Seite des Bahnhofsvorplatzes, zum anderen auch von der sog. Rückseite Rosental erfolgt. Dies ist wichtig, um die Anschlüsse an Buslinien auf der Vorder- als auch auf der Rückseite des Bahnhofs sowie die vorhandene und geplante Infrastruktur (z.B. Elemente einer Mobilstation, zukünftiger P+R-Platz) barrierefrei erreichen zu können. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie sind dazu mehrere Varianten geprüft worden. Von diesen werden zwei als Vorzugsvarianten favorisiert. Die jeweils dargestellte Gestaltung des Vorplatzes und der Straße Rosental ist ausschließlich beispielhaft und hat damit nicht den Anspruch eines Gestaltungsentwurfs.
Auf Grundlage der Ergebnisse aus dem Expertenworkshop, der 1. Bürgerwerkstatt und der technischen Machbarkeitsstudie wurden durch das Büro Pesch und Partner aus Dortmund mehrere Gestaltungskonzepte zur Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes erstellt (s. Gestaltungspläne und Visualisierungen). Der Bahnhof soll mit folgenden Maßnahmen aufgewertet werden:
- Errichtung eines P+R-Platzes auf dem ehemaligen EMKA-Markt-Grundstück an der Straße Rosental auf der Nordseite des Bahnhofs
- Aufwertung der Straße Rosental zu einer fußgängerfreundlichen Verbindungsachse vom P+R-Platz zum Bahnhof Roisdorf
- Neubau einer barrierefreien Personenunterführung durch die Deutsche Bahn
- Realisierung von zwei modernen Rampensystemen an beiden Enden der Personenunterführung, um den Bahnhof barrierefrei erreichen zu können
- Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes mit einer Vielzahl von Fahrradabstellplätzen, Bäumen, Grünflächen, verschatteten Sitzgelegenheiten und einer Erschließung für Kleinbusse, Taxen und Hohl- und Bringverkehr (Kiss and Ride).
- Umgestaltung der Bonner Straße zu einer fahrrad- und fußgängerfreundlichen Straße
Im Januar 2024 wurden die Gestaltungspläne in einer 2. Bürgerwerkstatt vorgestellt und diskutiert. Unter Einbringung der Ergebnisse aus der 2. Bürgerwerkstatt wurde eine Vorzugsvariante erstellt, die nun die Grundlage für die weitere Planung darstellt (s. Verfahrensstand nach 2. Bürgerwerkstatt (16.01.2024).
Der derzeitige Zeitplan sieht vor, die Rampen und die Personenunterführung im Jahr 2028 fertigzustellen.
Übersichtsbild
Ansprechperson
- Frau Carla Weiner, Telefon: 02222/ 945-249, E-Mail: carla.weiner@stadt-bornheim.de
- Herr Andreas Erll, Telefon: 02222/945-259, E-Mail: andreas.erll@stadt-bornheim.de
Verfahrensschritte
- 13.07.2017, Beschluss zur Durchführung einer Bürgerwerkstatt
- 08.06.2018 - 08.12.2018, Abgabe von Anregungen und Ideen
- 13.12.2018, Beschluss zur Weiterführung des Verfahrens
- 28.05.2019, Bürgerversammlung
- 16.08.2023, Beschluss zur Durchführung einer Bürgerwerkstatt, Fortsetzung der Gesamtplanung
- 16.01.2024, Bürgerwerkstatt
- 03.09.2024, Beschluss über die aktualisierte Planung, Weiterführung des Projektes
Anhänge
- Verfahrensstand nach 2. Bürgerwerkstatt (16.01.2024)
- 2. Bürgerwerkstatt (16.01.2024)
- Gestaltungspläne und Visualisierungen
- Technische Machbarkeitsstudie
- Entwicklungsperspektiven Bahnhof Roisdorf
- 1. Bürgerwerkstatt (11.04.2018)
- Anregungen aus der Öffentlichkeit