Die Stadt Jüchen hat kürzlich die am Kelzenberger Bach gelegenen Grünlandflächen zwischen Stessener Weg und Brückenstraße erworben und beabsichtigt diese ökologisch aufzuwerten. Hierbei gilt es vor allem den Charakter der gewachsenen Kulturlandschaft zu erhalten und die vorhandenen Strukturen zu ergänzen. Das Grünland wurde bislang beweidet und soll zukünftig extensiv genutzt werden. Da die Flächen im Landschaftsschutzgebiet liegen und Teilbereiche als Überschwemmungs-gebiet ausgewiesen sind, orientieren sich die Planungen weitgehend an naturschutzfachlichen Aspekten. Aufgrund der Schutzfestsetzung ist dort zum einen eine Wohnbebauung nicht zulässig und zum anderen die Umwandlung der Grünlandflächen in eine andere Nutzungsart verboten. Dies schließt auch eine Aufforstung aus, die den offenen Charakter der Auenlandschaft mit ihren Sichtachsen beeinträchtigen würde.
In diesem Sinne wurden im Jüchener Rathaus bereits erste Überlegungen zur Gestaltung und Pflege der ortsnahen Bachaue angestellt. Wie die unten abgebildete Planskizze zeigt, ist die Anpflanzung einer Gruppe von hochstämmigen Obstbäumen auf der Nordseite des Kelzenberger Baches sowie einer Baumreihe entlang der Brückenstraße vorgesehen. Ebenso geplant sind die Einsaat einer Wildkräuterwiese auf den unbeschatteten Arealen, die Anpflanzung von Kopfweiden sowie die Schaffung von Kleinbiotopen (z.B. Amphibienlaichgewässer, Insektenhotel oder Trockenmauer) sinnvolle Maßnahmen zur Erhöhung der biologischen Vielfalt im dörflichen Umfeld. Insbesondere die Ortschaft Wallrath hat in den zurückliegenden Jahrzehnten wiederholt erfolgreich am Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft auf der Ebene des Rhein-Kreises Neuss teilgenommen, weil sie in puncto Einbindung in die Landschaft, Durchgrünung des Ortes und bürgerschaftliches Engagement zu überzeugen wusste.
Die Stadt Jüchen tritt daher jetzt mit allen Wallrather Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog und bietet ihnen die Gelegenheit, sich bei der Gestaltung und landschaftsgerechten Pflege der Wallrather Bachaue einzubringen, um damit eine möglichst hohe Akzeptanz zu erreichen. Hier können Hinweise zu den Maßnahmen, Spenden sowie Angebote für die aktive Mitarbeit in dem Projekt bis zum 15. November 2020 eingegeben werden.