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Freiflächenplanung in der Klimaschutzsiedlung Kamen-Methler

In den Freianlagen der neuen Klimaschutzsiedlung wird eine besondere Bedeutung auf eine, auf das vor Ort herrschende Klima angepasste und zukunftsorientierte Planung gelegt. Dazu ist der Entwurf ökologisch und naturnah auf die neue Siedlungsgemeinschaft ausgerichtet. Die Grüngestaltung erfüllt hierzu die entsprechenden Festsetzungen des Bebauungsplans.

Die Ortsrandeingrünung gemäß B-Planvorgabe erfolgt großflächig als "kleine Wildnis"-Aufforstung für eine ungestörte Habitatentwicklung von Flora und Fauna. Das Miniwäldchen produziert dazu Sauerstoff und hat eine ökologische Wohlfahrtswirkung für die neue Siedlung und deren Bewohner. Zum Anwachsen der Forstware (ein- bis dreijährig; Topf- und wurzelnackte, klimaresiliente Mischlaubvegetation; Pflanzhöhe 0,80-1,20 m) umgibt ein Schutzzaun die Fläche. Eine Entwicklungspflege der Fläche über drei Jahre ist vorgesehen.

Im östlichen Planungsgebiet wird gemäß B-Planvorgabe großflächig eine Obstbaumwiese, bestehend aus alten, heimischen Obstbaumsorten angelegt. Die Grünflächen werden mit sinnvoll platziertem Totholz ausgestattet, das vielen Tieren auch in natürlichen Wäldern als Lebensraum und Futterquelle dient. Ergänzt werden in diesem Bereich für die ansässige Fauna Insektenhotels, Nisthilfen, eine Regenwasser stauende, bis 15 cm tiefe Lehmkuhle sowie ein Sandarium, das zum Beispiel der Sandbiene als Refugium dient.

Der Spielplatz der Siedlung bietet ein vielfältiges, integratives, naturnahes Spielpunkte für vielfältige Sinneserfahrungen und Verweilmöglichkeit. Die einheitlich wirkenden Spielgeräte bestehen dabei aus dem langlebigen Naturprodukt Robinienholz, was den Spielbereich naturnah prägt. Das Robinienvollholz ist ein dauerhaftes, natürliches Material, das wiederverwendbar und recyclingfähig ist. Eine Nestschaukel ist inklusiv und kann mit dem Rollstuhl über geeigneten Holzhackschnitzel-Fallschutz erreicht werden. Ein Tampennest kann beklettert und erobert werden. Eine Ziege aus Holz auf der Wiese lädt zum Wippen ein. Ein Sandbereich mit Sandbagger bietet Raum zum Sandspiel. Dazu gibt es eine kleine Wippe und über eine Spur aus Findlingen kann gesprungen, geklettert und balanciert werden. Zwei Bänke im Gelände bieten Begleitpersonen der Kinder Sitzmöglichkeit. Auch im Spielbereich werden Obstbäume gepflanzt, die Schatten spenden; geeignete Strauchpflanzungen mit Wert für Spielanlagen (Schmetterlings-/Bienennährgehölz, Frucht, Duft, Laub, Farbe etc.) ergänzen die Pflanzung und bieten Sichtschutz.

Das Spielgelände wird zum Straßenbereich eingefriedet. Das inklusive Eingangstor ist als Doppelpendeltor mit kontrastfarbenen Pfosten ausgebildet. Eine 3,50 m breite Pflegezufahrt, befestigt mit ökologischen Rasenwaben, sorgt für Befahrbarkeit für Wartungs- und Pflegearbeiten im Bereich des Spielplatzes und der Streuobstwiesenflächen.

Die als Zukunftsbaum geltende Flatterulme, Baum des Jahres 2019, der sich durch seine Unempfindlichkeit sowohl gegen Trockenheit als auch Nässe und gelegentliche Überflutungen auszeichnet, wird als prägender Solitär-Hochstamm, Sorte "Helena", für den Quartiersplatz gewählt. Ergänzt wird die Gehölzpflanzung zur Platzbegrünung durch heimische, klimaresiliente Großsträucher. Gepflanzt wird in Tiefbeete, in die das anfallend Niederschlagswasser geleitet wird, das über Gehölzrigolen mit hohem Speichervolumen den Pflanzen zur Bewässerung zu Gute kommt. Das Befahren oder -parken wird verhindert durch Natursteinfindlinge an den straßenangrenzenden Quartiersplatzrändern. Aufenthalt, Verweilen und Treffen wird durch Sitzbänke unter einer schattenspendenden, begrünten Pergola möglich. Auf dem Quartierplatz sind dazu sechs Fahrradanlehnbügel und ein Abfalleimer vorgesehen.

Die Ausstattung wird insgesamt nachhaltig, robust und wartungsarm gewählt; die Pergola am Quartierplatz, die Sitzbänke, Fahrradparker und Abfallbehälter sind aus langlebigen Stahl. Die Materialien werden farblich aufeinander abgestimmt; passend zur grünen Gesamtausrichtung der Siedlung wird hierfür ein sanfter Grünton (RAL 6021 "blassgrün") gewählt.

Übersichtsbild
Übersichtsplan

Anhänge

Ansprechperson

  • Frau Gabriela Dag, Telefon: 02307/148-2637, E-Mail: gabriela.dag@stadt-kamen.de
  • Herr Matthias Breuer, Telefon: 02307 / 148 2630, E-Mail: matthias.breuer@stadt-kamen.de

Verfahrensschritte

Bezüge zu anderen Planverfahren