Im historischen Stadtkern als wirtschaftlichem und kulturellem Zentrum der Stadt Werne und im Horne-Grünzug als naturnahe „Grüne Lunge“ konzentrieren sich vielfältige Nutzungen und Funktionen. Diese Qualitäten zu sichern und aufzuwerten ist ein wichtiges Ziel für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Um in den Prozess der Stadtentwicklung lenkend eingreifen zu können, steht der Stadt Werne mit dem sogenannten „Integrierten Städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK) ein wirksames Instrument zur Verfügung, mit dem die langfristigen Ziele der erweiterten Innenstadtentwicklung beschrieben und Schwerpunkte und Prioritäten gesetzt werden. Aufgrund seines umfassenden, fachübergreifenden und querschnittsorientierten Ansatzes bietet das ISEK „erweiterte Innenstadt Werne“ die Möglichkeit, Synergieeffekte zwischen den Handlungsfeldern Denkmalpflege und Altbestandssicherung, Einzelhandel, Öffentlicher Raum, Wohnen, Grün- und Freiflächen, Klima und Ökologie, Stadtverkehr, Kultur, Freizeit und Tourismus, Stadtmarketing zu verdeutlichen und zu nutzen.
Mit dem Masterplan Innenstadt besteht seit dem Jahr 2010 ein städtebauliches Rahmenkonzept für die Innenstadt Wernes. Seit dem befindet sich der historische Stadtkern in dem Städtebauförderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“. Neue Herausforderungen wie Vorgaben der europäischen Wasserpolitik führten dazu, dass die Umgestaltung der Horne im Bereich der Innenstadt ökologisch aufgewertet werden muss. Mit dem Beschluss der EU-Wasserrahmenrichtlinie wurden neue Rahmenbedingungen geschaffen, die den Umgang mit den Fließgewässern deutlich verändert haben. Die Stadt Werne beabsichtigt, aus dem ökologisch ohnehin notwenigen Umbau des Fließgewässers Horne auch städtebaulichen Nutzen zu erzeugen. Durch das Regionale 2016-Projekt „Werne neu verknüpft“ hat sich der Betrachtungsraum der städtebaulichen und freiraumplanerischen Maßnahmen deutlich erweitert.
Um auch für die Maßnahmen entlang von Horne und Münsterstraße Mittel der Städtebauförderung nutzen zu können, wurde es erforderlich, die Planungsräume des historischen Stadtkerns und des Horne-Grünzugs – die erweiterte Innenstadt Wernes – konzeptionell zusammenzulegen. Daher wurde im Jahr 2017 das Städtebaufördergebiet von der Einmündung der Hustebecke im Norden bis zum Südring im Süden erweitert. Nachdem der Rat der Stadt Werne das Memorandum zum Regionale-Projekt beschlossen und der Lenkungsausschuss der Regionale 2016 das Projekt in den Qualifizierungsstatus „A“ befördert haben, wurden die entscheidenden Voraussetzungen erfüllt, für den erweiterten räumlichen Geltungsbereich des Fördergebiets ein Gesamtkonzept zu entwickeln, das die aktuellen und zukünftigen Einzelmaßnahmen und Aktivitäten in der erweiterten Innenstadt bündelt und koordiniert. Im Februar 2018 hat der Rat der Stadt Werne schließlich das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) erweiterte Innenstadt als verbindliche Rahmenvorgabe für die langfristige Entwicklung des Plangebiets beschlossen.
Im Jahr 2020 wurde das ISEK erweiterte Innenstadt aufgrund neuer Herausforderungen an die neuen Rahmenbedingungen mit der 1. Fortschreibung angepasst. Der Rat der Stadt Werne hat die erste Fortschreibung am 18.03.2020 beschlossen. Somit konnten neue Maßnahmen durch die 1. Fortschreibung in das ISEK erweiterte Innenstadt aufgenommen werden, die in den nächsten Jahren für eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung in Werne beitragen sollen und bereits in diesen Förderantrag aufgenommen worden sind. Die Umsetzung dieser Maßnahmen soll innerhalb der nächsten 5 Jahre stattfinden.
Der Aufbau des Konzepts mit seinem inhaltlichen Teil und den Projektblättern hat eine intensive Zusammenarbeit der beteiligten Fachplanungen nach sich gezogen. Für die Analyse der Status Quo-Bedingungen im Untersuchungsgebiet sind vielfältige Daten und Statistiken auf kleinräumiger Ebene erhoben worden, die mit den betreffenden Fachplanungen und den sonstigen Planungen, Konzepten und Gutachten abgestimmt wurden. Das ISEK gliedert sich in die sieben Handlungsfelder. Jedes der Handlungsfelder beinhaltet eine Vielzahl von Maßnahmen und Projekten, die detailliert als Projektblätter dargestellt werden:
- A: Aufwertung des öffentlichen Raumes
- B: Klimaschutz
- C: Aufwertung der Grünräume
- D: Umgestaltung der Horne
- E: Aufwertung des Stadtbildes und der Stadtidentität
- F: Umgestaltung der Verkehrsflächen
- G: Programme und Verfahren.
ISEK Konzept
Gefördert durch